
Votum Landrat
Votum zur Interpellation von Landrat Christof Gerig, Oberdorf, und Mitunterzeichnenden betreffend Chancen von generativer künstlicher Intelligenz für die Verwaltung, die Bildung und für weitere kantonale Institutionen
2024
Am 28. August 2024 nutzte Dominik Steiner (FDP) die Gelegenheit, sich im Rahmen der Landratssitzung zur Interpellation von Christof Gerig (Die Mitte) zum Thema „Künstliche Intelligenz (KI) in der Verwaltung“ zu äussern. Gemeinsam mit weiteren Landräten würdigte Steiner die Initiative, mahnte aber eine aktivere, mutigere Herangehensweise durch den Regierungsrat an.
Während er sich für die Beantwortung der Interpellation bedankte, kritisierte Steiner den mangelnden Gestaltungswillen und die Zurückhaltung, die in der Stellungnahme der Regierung spürbar sei. Andere Kantone – etwa Zürich, Basel-Stadt oder Bern – würden längst aktiv Anwendungsfälle testen und konkrete Lösungen umsetzen:
Automatisierung von Massengeschäftsprozessen (z. B. Betreibungsregister)
KI-gestützte Servicebots für Bürgeranfragen
Prognosemodelle zur Ressourcendisposition
Wissensmanagement-Systeme, um Erfahrung und internes Know-how effizient zu bewahren
Gerade im Hinblick auf Fachkräftemangel und demografischen Wandel sieht Steiner erhebliches Potenzial:
„Wenn wir das Wissen der Babyboomer nicht verlieren wollen, brauchen wir intelligente Systeme, die es zugänglich und nutzbar machen – für heutige und zukünftige Mitarbeitende.“
Mit Verweis auf den Bund, wo Parlamentsdienste bereits an KI-basierten Textzusammenfassungen für Parlamentsgeschäfte arbeiten, appellierte Steiner an den Kanton Nidwalden, Technologie nicht nur zu beobachten, sondern aktiv zu gestalten.
Sein Appell:
„Gehen wir diesen Trend bewusst an – mutig, pragmatisch und mit Blick auf den Nutzen für Verwaltung und Bevölkerung. Die Chancen überwiegen, wenn wir Verantwortung übernehmen.“
Steiner sieht den nächsten Schritt darin, dass die Verwaltung eigene Anwendungsfelder identifiziert, Pilotprojekte startet und einen offenen Dialog mit Politik und Gesellschaft führt – als lernende Organisation im digitalen Zeitalter.