
Meinung
Leserbrief zum Projekt “Schularealentwicklung” in Ennetbürgen
2024
Anlässlich der Informationsveranstaltung zur Schularealentwicklung Ennetbürgen wurde ein ambitionierter Masterplan präsentiert: Die über 40 Jahre alten Schulgebäude sollen durch moderne, flexible Strukturen ersetzt und mit einer neuen Dreifachturnhalle ergänzt werden. Ein Projekt mit Weitblick – und mit Relevanz für Generationen.
Doch so gross der Schritt – so gross auch die offenen Fragen:
Die geschätzten Kosten von 60 bis 80 Millionen Franken erscheinen vielen Bürgerinnen und Bürgern hoch, zumal keine detaillierte Finanzplanung vorliegt.
Der zusätzliche Platzbedarf von sieben Klassen wurde nicht ausreichend nachvollziehbar dargelegt.
Der geplante Landabtausch mit der Genossenkorporation wirft Fragen zur Eigentumsstrategie und zum Nutzen auf.
Weshalb genau die gewählte Variante als „beste“ bezeichnet wird, blieb unklar – Variantenvergleiche fehlen weitgehend.
Dominik Steiner, FDP-Landrat aus Ennetbürgen, fordert deshalb eine klare Kurskorrektur in der politischen Führung:
„Bei einem Vorhaben dieser Dimension braucht es Transparenz, Partizipation und echte Mitwirkung – sonst drohen Enttäuschung und Vertrauensverlust.“
Er verweist auf das Beispiel des partizipativen Projekts ENDO1 an der Buochserstrasse 6, bei dem durch frühzeitige Einbindung und offene Kommunikation ein tragfähiger Konsens gefunden wurde. Genau das brauche es nun auch für das Schulareal.
Fazit:
Ein moderner Bildungsstandort ist essenziell – aber er muss finanziell und politisch tragbar sein. Das gelingt nur, wenn die Bevölkerung frühzeitig, transparent und ehrlich eingebunden wird. Dominik Steiner appelliert deshalb an den Gemeinderat: Macht die Schulentwicklung zu einem gemeinsamen Projekt – nicht zu einem politischen Risiko.