
Meinung
Kostenexplosion im Gesundheitswesen - wie weiter!?
2023
Am 20. September 2023 fand im Rahmen des Dialogformats „Bitte auf den Punkt!“ eine kritische Auseinandersetzung mit der Kostenentwicklung im Schweizer Gesundheitswesen statt. Dominik Steiner, FDP-Landrat aus Nidwalden, richtete seine Fragen an Nationalrätin Mattea Meyer (SP, Zürich) – unter anderem zur finanzpolitischen Tragbarkeit der individuellen Prämienverbilligung (IPV), die in immer mehr Kantonen zu einem gewichtigen Haushaltsposten wird.
Steiner stellte klar: Kostenverschiebungen vom Individuum zum Staat lösen das Problem nicht, sondern verschleiern es. Es brauche echte Systemreformen, nicht bloss Symptombekämpfung. Dabei kritisierte er auch die zögerliche Umsetzung bereits bekannter Massnahmen wie digitale Prozessoptimierung, mehr ambulante Versorgung, oder verbindliche Tarifvereinfachungen.
Die Diskussion zeigte eindrücklich die ideologischen Unterschiede in der Interpretation von „Solidarität“: Für Meyer ein staatlich garantierter Ausgleich – für Steiner ein System, das Eigenverantwortung belohnt, Ineffizienzen bekämpft und die Prämienlast durch echte Reformen senkt.
Fazit: Der Abend war ein lebendiger Beleg dafür, dass Gesundheitskosten nicht nur eine technische, sondern auch eine politische Frage sind – und dass liberale Stimmen mehr denn je gefordert sind, tragfähige Alternativen zur Kostenexplosion aufzuzeigen.