
Interpellation Steiner - Automatisierung Steuerveranlagung
Interpellation: Automatisierungsgrad der Steuerveranlagungen in Nidwalden
2025
Die Digitalisierung verändert auch die Arbeit in den Steuerämtern. Im Kanton Nidwalden wurde 2024 die Automatisierte Veranlagung Plus (AVA+) eingeführt. Damit können Steuererklärungen mit sehr tiefer Korrekturwahrscheinlichkeit automatisch abgeschlossen werden. Diese Entwicklung ist ein wichtiger Schritt in die Zukunft, doch noch fehlen Transparenz und klare Zielgrössen.
Aktuelle Zahlen aus dem Rechenschaftsbericht 2024 zeigen:
- 29’707 steuerpflichtige Personen im Kanton Nidwalden
- 92.6 % reichten 2023 eine Steuererklärung ein
- 55 % waren bis Ende 2024 veranlagt (eine Verbesserung gegenüber Vorjahren, aber noch mit Rückständen)
Gleichzeitig weist die Regierung auf einen deutlichen Fachkräftemangel hin. Gerade Steuerfachleute sind schwierig zu rekrutieren, insbesondere im Wettbewerb mit den Nachbarkantonen.
Mit der Einführung der Individualbesteuerung auf nationaler Ebene droht ein massiver Mehraufwand: Für Ehepaare müssten künftig zwei Steuererklärungen bearbeitet werden. Ohne weitere Automatisierung und organisatorische Verbesserungen ist dies kaum zu bewältigen.
Deshalb habe ich im Landrat eine Interpellation eingereicht. Sie verfolgt drei Ziele:
1. Transparenz schaffen über den aktuellen Automatisierungsgrad und die Zielwerte für die nächsten fünf Jahre.
2. Vorbereitung auf die Individualbesteuerung, damit der zusätzliche Aufwand effizient und bürgernah abgewickelt werden kann.
3. Sicherstellung von Recht und Ressourcen, um Datenschutz und Überprüfungsrechte einzuhalten und die notwendigen Mittel für Personal, IT und Prozesse bereitzustellen.
Mein Anliegen ist klar: Es geht nicht um ein Pro oder Contra zur Individualbesteuerung, sondern darum, dass Nidwalden seine Steuerverwaltung zukunftsfähig macht. Digitalisierung und Automatisierung sind dabei keine Option, sondern eine Notwendigkeit.