
Keynote
„Der digitale Staat braucht kein Rechenzentrum – sondern Rückgrat“
2025
Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung ist längst keine rein technische Frage mehr. Es geht nicht nur um Server, Cloud oder Rechenzentren – es geht um Macht, Vertrauen und Souveränität. Wer die digitale Infrastruktur kontrolliert, bestimmt auch die Spielregeln, nach denen ein Staat funktioniert.
In der Schweiz ist Föderalität tief verankert. Gemeinden, Kantone und der Bund teilen sich Aufgaben und Verantwortung – eine Stärke, die Nähe zum Bürger schafft und demokratische Kontrolle sichert. Doch in der digitalen Welt zeigt sich auch die Kehrseite: Heute beschafft praktisch jede Gemeinde ihre eigene IT. Es fehlt an zentraler Steuerung, verbindlichen Standards und klarer Governance.
👉 Die Vision:
- Föderal organisiert: Gemeinden, Kantone und Bund betreiben ihre digitalen Knotenpunkte eigenständig – Vielfalt bleibt sichtbar.
- Zentral gesteuert: Einheitliche Standards, Sicherheit und Interoperabilität verhindern Wildwuchs und Fehler.
- Resilient: Verteilte, souveräne Knotenpunkte verhindern systemische Risiken und schaffen Redundanz.
- Souverän: Daten bleiben unter demokratischer Kontrolle, Vertrauen wird gestärkt.
- Innovativ: Lokale Pilotprojekte werden systematisch skaliert – Vielfalt als Innovationsmotor.
Die Schweiz braucht also kein einzelnes, gigantisches Rechenzentrum, sondern ein föderales Rückgrat – ein digitales Netzwerk souveräner Knotenpunkte, das Stabilität, Flexibilität und Bürgernähe vereint.
So wird die Schweiz bis 2030 nicht nur technologisch, sondern auch politisch zukunftsfähig bleiben: föderal, souverän und resilient.